Eine Umfrage des Verbands der Schweizerischen Lack- und Farbenindustrie bei ihren rund 85 Mitgliedern zeigt, dass die Industrie vergleichbar mit derjenigen in Deutschland und in Österreich mit starken Preiserhöhungen bei Rohstoffen zu kämpfen hat.

Vor allem Epoxidharz, ein wichtiges Bindemittel für Farben und Lacke, ist aufgrund einer aktuellen Verknappung davon betroffen. Die Zahl der Produktionsstätten von Epoxidharz ist weltweit begrenzt, wodurch Stör- oder Ausfälle schnell negative Auswirkungen auf den Rohstoffmarkt haben. Die Verknappung wird verstärkt durch einen Konjunkturaufschwung, vor allem in China, wodurch die vorhandenen Rohstoffe gar nicht mehr nach Europa gelangen, sondern zu höheren Preisen in Asien vertrieben werden. Die Versorgungssituation ist angespannt, denn besonders bei Pulverlacken machen Kunstharze bis zu 60 Prozent der Rezeptur aus. Die Lage wird aktuell zusätzlich durch einen weltweiten Mangel an Containern verschärft, wodurch die Transportkosten aus Asien nach Europa stark gestiegen sind und die Exporteure zusätzlich eingebremst werden.

Aber nicht nur Epoxidharze sind betroffen. Auch die Preise für andere Rohstoffe, wie beispielsweise Titandioxid und Isocyanate schiessen in die Höhe. Durch die erhöhte Nachfrage in Asien sowie durch Anlageausfälle und begrenzter Verfügbarkeit, ist es zu Preissteigerungen von bis zu 100% gekommen. Auch die Preise für Kunststoffe und Stahl steigen gerade, wodurch Verpackungen zunehmend teurer werden.

Die Unternehmen sind aufgrund dieser Mischung aus Nachfrage, Kapazitätsproblemen und knappen Transportressourcen enorm unter Druck, denn Rohstoffe machen in der Lack- und Farbenindustrie mehr als die Hälfte der Produktionskosten aus.

zur Medienmitteilung des VSLF