Welche Parkettversiegelung ist die Richtige?
Die Entscheidung, welche Parkettversiegelung für Ihren Boden am Besten ist, hängt in erster Linie von der zukünftigen Beanspruchung ab. Welche unterschiedlichen Versiegelungen, Lacke und Öle es gibt und worin diese sich unterscheiden, haben wir in diesem kurzen Artikel für Sie zusammengefasst.D6

Inhaltsverzeichnis
1. Was ist eine 1-Komponenten Parkettversiegelung?
2. Was ist eine 2-Komponenten Parkettversiegelung?
3. Die Vorteile einer Natur-Öl Parkettversiegelung
4. Besser Öl oder Lack?
5. Kostenunterschiede bei Parkettversiegelungen
6. Nachteile von Billig-Parkettlack

1. Was ist eine 1-Komponenten Parkettversiegelung?
Eine 1-Komponenten Parkettversiegelung ist im Grunde genommen ein normaler Parkettlack. Meist ist diese Art der Beschichtung auf Basis von Acrylat (Kunststoff) produziert, genauso wie z.B. auch Wandfarbe. Herkömmliche Parkettlacke sind meist in Wasser gelöst, bzw. „dispergiert“. Das bedeutet, sie haben einen sehr geringen Lösungsmittelanteil und die hergestellte Lösung ist mit Wasser verdünnt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Versiegelung nach der Trocknung empfindlich auf Wasser reagieren wird.
Der Nachteil an 1-Komponenten Parkettversiegelungen ist, dass Acrylate eher spröde sind. So kommt es immer wieder vor, dass der Lack bereits nach wenigen Jahren abblättert oder leich einreisst. Besonders häufig geschieht dies an Stellen mit sehr viel Lichteinfall oder an Stellen mit wiederholter Wassereinwirkung am Parkett.

2. Was ist eine 2-Komponenten Parkettversiegelung?
Anders als eine Ein-komponentige, ist die 2-Komponenten Parkettversiegelung wesentlich abriebsfester und auch beständiger gegen Kratzspuren. Die zweite Komponente ist eine „Härterkomponente“. Diese wird dem Parkettlack vor der Verarbeitung beigemischt. Die Versiegelung härtet dann durch die stattfindende Reaktion zwischen Härter- und Lackkomponente aus. Meist ist die Reaktion bereits nach 24-48 Stunden abgeschlossen.
2-Komponenten Parkettversiegelungen sind also nicht nur qualitativ hochwertiger, sondern härten in der Regel auch schneller aus. Daher sind sie besonders gut geeignet, wenn das Parkett schleifen schnell gehen muss.

3. Die Vorteile einer Natur-Öl Parkettversiegelung
Eine Natur-Öl Parkettversiegelung ist im Grunde genommen keine Versiegelung. Es handelt sich hierbei um eine Imprägnierung. Es findet keine Schichtbildung statt, was der eigentliche Begriff „Versiegelung“ innehat. Natur-Öl ist nicht schichtbildend und daher auch kein permanenter Schutzfilm für Ihren Boden. Natur-Öl muss regelmässig aufgefrischt werden. Dies macht man am Besten mit einem Pflegeöl. Wir haben das Vorgehen beim Parkett pflegen an anderer Stelle beschrieben.

Natur-Öl hat den Vorteil, dass es jederzeit nachgefrischt werden kann. Dies ist beim Versiegeln mit Lack nicht wirklich möglich. Es können Kratzer und Laufspuren angeschliffen und nachgeölt werden. Auch nach Jahren kann ein geölter Boden wieder angeschliffen und nachgeölt werden und sieht danach aus wie frisch verlegt.

4. Besser Öl oder Lack?
Ein versiegelter Holzboden ist pflegeleichter als ein geölter Parkettboden. So lautet das Feedback unserer Kunden, welche teilweise seit Jahrzehnten einen Dielenboden besitzen und diesen pflegen. Ein lackierter Boden lässt sich einfach nebelfeucht mit einem Wischmopp wischen. Wenn er nicht allzu schmutzig ist, genügt es, den Sauger anzuwerfen und einmal mit der Parkettbürste über den Boden zu fahren. Nur in seltenen Fällen, z.B. wenn etwas Klebriges ausgelaufen ist oder sich fester sitzende Spuren auf dem Boden befinden, benötigen Sie einen speziellen Parkettreiniger.
Anders sieht es beim Versiegeln mit einem Öl aus. Hierbei handelt es sich meist um eine Mischung aus Lein- und Walnussöl und einigen weiteren Zusätzen aus natürlichen Rohstoffen. Ähnlich wie bei einem geölten Holztisch, muss auch der geölte Parkett- oder Dielenboden regelmässig nachgeölt werden. Der Zyklus kann jedoch je nach Benutzung sehr unterschiedlich ausfallen. Es gibt hierzu keine Pauschalempfehlung. Fakt ist jedoch, dass stark frequentierte Flächen relativ oft gereinigt und anschliessend nachgeölt werden müssen.
Im Wohnbereich kann dies auch nur alle paar Monate der Fall sein. Man entscheidet hier nach Optik. Sieht der Boden bereits etwas stumpf und trocken aus, ist es höchste Zeit für die Behandlung mit einem Pflegeöl. Wenn die Parkettpflege mit dem Parkettöl nicht regelmässig ausgeführt wird, erscheint der Boden bald immer matter. Es bilden sich sog. Laufstrassen. D.h. dort wo man täglich entlang geht, wird der Holzboden zuerst stumpf.
Natürlich hat das Versiegeln mit Hartöl auch seine Vorteile. So lässt sich ein geölter Dielenboden auch nach Jahren noch anschleifen und einfach nachhölen. Man macht hier bewusst nur einen einzigen, sehr feinen Schleifgang mit einer Poliermaschine. Die Oberfläche wird dabei nur angeschliffen, um bestehende Kratzer, Flecken etc. von der Oberfläche zu entfernen. Nachdem das Öl aufgetragen wurde, sieht der Boden meist wieder aus wie frisch verlegt. Nach dem Versiegeln mit Lack ist dies jedoch nicht mehr möglich.

5. Kostenunterschiede bei Parkettversiegelungen
Die Kosten und Preise für das Abschleifen und Versiegeln sind auch abhängig von der verwendeten Versiegelung. Dies macht jedoch nicht den Grossteil der Gesamtkosten aus. Den grössten Faktor stellen die Arbeitskosten dar, weil Parkett schleifen eine zeit- und arbeitsintensive Tätigkeit ist.
Aufgrund dieser Tatsache bleibt nur wenig Einsparpotential beim Dielenboden abschleifen. Denn wer an den Arbeitskosten sparen will, muss schneller arbeiten und gefährdet somit das Endergebnis. Ein Quadratmeterpreis ist immer ein Stundenlohn, der auf die Quadratmeter umgelegt wurde. Rabattschlachten sind also beim Parkettboden schleifen eher unangebracht.

6. Nachteile von Billig-Parkettlack
Wie bereits weiter oben erwähnt, ist es nicht wirklich sinnvoll, beim Holzboden schleifen oder Dielen schleifen an der Parkettversiegelung zu sparen. Zu gering ist der Anteil an den Gesamtkosten. Wer aus Budgetgründen trotzdem zu einer günstigeren Versiegelung greift, geht das Risiko einer früheren Abnutzung ein.

Die Oberfläche wird schnell stumpf und es können sich sogenannte “Laufstrassen” bilden. Der Lack wird ausserdem schon nach wenigen Jahren spröde und blättert z.B. an Stellen mit viel Lichteinfall oder Feuchteeinwirkung regelrecht ab. Spätestens dann ist eine erneute Parkettsanierung angebracht und verursacht dieselben Kosten von neuem.